So langsam füllt sich der lange Mittwochstisch im Symbiont. Am Mittwoch 16.10.24 versammelten sich 7 Kinder um den Tisch und zogen zusammen durch die nach wie vor eher wilde Landschaft unseres Servers. Es wird erkundet, es werden erste Häuser gebaut, es wird gerodet, im Boden gewühlt. Mit einem Wort: die Gruppe eignet sich dieses imaginäre Land ganz selbstverständlich an.
Was man erobert, was in Besitz genommen wird, womit man sich zu identifizieren beginnt (ein wenig wie eine zunächst fremde Welt in einem Buch, die immer mehr die eigene wird), das braucht auch einen Namen. Wie soll sie also heissen, diese Welt, die bislang nur unter der Identifikation «Openworlds.community:25568» lief?
Die Frage ging in die Runde, die Kinder waren aufgefordert, eigene Ideen zu liefern. Kleine Überforderung zunächst, aber dann sprudelten die Vorschläge: Baumland, Oakland, Dschungelland. Am Schluss einigte man sich auf «Jungleland». Aber damit war erst der Grundstein gelegt, es galt gleich noch weitere Setzungen zu machen (Laptops zu! manche der Kinder zog es schon wieder sehr ins Spiel zurück): Eine Welt braucht nicht nur einen Namen, sie braucht womöglich auch ein paar Regeln.
Also ein grosses Blatt Papier an die Wand gepinnt und mit einer «Verfassung» begonnen: DIE REGELN von JUNGLELAND
–Beim Bauen
mit den Nachbarn absprechen: ist es ok was ich hier machen will?
–In der Farm
mind. 2 Tiere leben lassen
Noch ist das Blatt ziemlich leer. Ob das so bleibt, ob wir mit ganz wenigen Regeln auskommen werden oder werden es immer mehr, versinken wir bald in Bürokratie? Was muss schriftlich als Regel festgehalten werden, was ergibt sich organisch aus dem Miteinander? Dass sich damit auch interessante Fragen zur Gesetzgebung auftun – welche Regeln liegen auf Verfassungsebene, welche sind eher legislativ konkret (und wer schreibt die auf welcher Ebene fest) –, war eine Randnotiz eher für die Erwachsenen. Politische Bildung für Fortgeschrittene, aber von den Anfängern getriggert.