Im letzten Blogpost ging es um ein Museum, das in den Untergrund ging. Errichtet worden war es an prominenter Stelle, mitten im schmucken Jungleland-Hauptstädtchen, das inzwischen ziemlich angewachsen ist, mit vielen Spieler-Eigenheimen, Gemeinschaftszentrum, Arena. Kurz: es wird tatsächlich langsam ein wenig eng auf der Landzunge, die sich die Jugendlichen als Zentrum von Jungleland ausgesucht haben.

das Jungleland-Museum vor dem Umbau
Das Museum also gab zu Diskussionen Anlass, nicht unbedingt weil es in avantgardistischer Hundeform daherkam, sondern weil es in Wildwest-Manier gebaut worden war. Ohne lang zu fackeln, ohne Baueingabe und Möglichkeit zur Einsprache, ohne respektvollen Abstand auch zu den umgebenden Gebäuden. Plötzlich stand es da, und manchen stand es in der Aussicht, oder im Weg, jedenfalls war die Freude am eigentlich tollen neuen Community-Projekt nicht ungeteilt. Was tun? Es wurde diskutiert, es wurden Lösungen abgewogen, und weil ein Bauprojekt in der Minecraft-Welt zum Glück nicht ganz so aufwendig ist wie in der echten Welt da draussen wurde kurzerhand ein grosser Umbau beschlossen, der die Umgebung schont. Überirdisch bleibt nun bloss der Zugang, alle Säle des Museums sind unter Grund gewandert. Aber es blieb an seinem Ort.

Das Ganze hatte aber noch ein Nachspiel: Damit solche Unstimmigkeiten in Zukunft nicht mehr passieren, kam es zu einer grossen Premiere, zu einem politischen Beben (ohne unmittelbaren Schaden allerdings): Jungleland hat seinen ersten Ministerposten. In demokratischer Runde – während des rituellen Zvieris, wenn die Computer geschlossen sind und man allfällige Probleme und neue Ideen bespricht – wurde M. zum Bauminister erkoren. Ihm obliegt nun die raumplanerische Gesamtübersicht, mittlere bis grössere Bauprojekte müssen zunächst bei ihm vorbei. M. entscheidet nicht nach Gutdünken oder persönlichen ästhetischen Vorlieben, er ist auch nicht bestechlich, er lässt sich leiten vom Allgemeinwohl, er hat kraft seines Amtes den Blick buchstäblich von oben – so jedenfalls die schöne Theorie.
In der Praxis sieht das gar nicht so anders aus, viel zu dirigieren und korrigieren hatte der Bauminister bislang nicht. Was aber auch daran liegt, dass in letzter Zeit gar nicht mehr so furchtbar viel Neues gebaut wird. Ist die Jungleland-Infrastruktur etwa schon im Grossen und Ganzen beisammen? Gibt es überhaupt noch gemeinsame grosse Pläne? Das sind Fragen für einen nächsten Post.